Laut einer Studie schwören 90 % aller Deutschen auf Treue in der Partnerschaft.
Doch leicht passiert er, der Seitensprung. Oftmals im voraus eingeleitet durch den ein- oder anderen Sex Chat, wird die Überwindung zum Seitensprung immer kleiner. Dann…die Betriebsfeier ist nur allzu fröhlich. Der hübsche Mann und die schicke Frau mögen sich. Der Sekt sprudelt, die Stimmung wird lockerer. Der Flirt am Abend endet mit einem leidenschaftlichen Schäferstündchen.
Hoppla, sollte das geschehen? – Eigentlich nicht! Die Partystimmung und der Alkohol: Es war der klassische Betriebsfeier-Ausrutscher. Und es war so schön.
Oder klopft der Quicky vom Abend vielleicht doch schon seit Langem an die Tür? Bei zwei Drittel aller deutschen Paare sei einer der Partner laut einer Umfrage unzufrieden mit dem gemeinsamen Sex. Und da Sex außer der Fortpflanzung auch dem Spaße dient, wird diesem eben außerhalb der gemeinsamen Beziehung gefrönt.
Rachegelüste treiben übrigens etwa 40 % aller Frauen zu einem One-Night-Stand, 22 % sind es bei den Männern.
Die Beziehung prickelt nicht mehr. Wohl mag eine Sexmüdigkeit zwischen den Partnern eingetreten sein. So mancher ist nun eher für One-Night-Stands empfänglich. Die jungen Schmetterlinge im Bauch fühlen sich prima an. Einer jedem innewohnenden Leidenschaft zu folgen, läuft quasi ganz von allein. Männer frönen einem möglich spannenderen Sexerlebnis außerhalb der Partnerschaft, weil sie hoffen, dieses woanders erfüllter zu finden, Frauen hingegen, weil sie zunächst mit einem neuen Liebhaber wieder Wertschätzung erfahren, sich erneut geliebt fühlen.
Sollte der Quicky gebeichtet werden? Das schlechte Gewissen plagt. Es wäre zu hoffen, dass niemand diesen Ausrutscher bemerkte. Solange es nicht wirklich richtig in der Partnerschaft krieselt, sollte kein unnötiger Seelenschmerz verursacht werden. Der brächte nur unnötige Unruhe in die Beziehung. Unendliche Diskussionen wären die Folge eines eventuellen Ausrutschers. Wäre etwas zu beichten? Manche würden sagen, mein Körper gehört doch mir. Andererseits stört es einen jeden selber, hätte der Partner einen One-Night-Stand, womöglich gar eine Affäre. Würde man den Seitensprung nun beichten, wäre das Vertrauensverhältnis zum seitenspringenden Partner gestört. Sicher schmerzt die Vorstellung, der Partner oder die Partnerin triebe es mit einem anderen Objekt der Begierde. Zweifel und Fragen begännen an sich selbst und auch an der bestehenden Verbindung.
Sind die Menschen denn monogam?
Einer Umfrage aus dem Jahre 2016 zufolge meinen 53 % der Deutschen, wir Menschen seien von Natur aus nicht monogam.Immer wieder denke ich darüber nach, ob die Monogamie eventuell eine Erfindung der Menschen ist. Ist sie gar eine Einrichtung sozialökonomischen Miteinanders? In archaischer Zeit einst zogen die Clans gemeinsam den Nachwuchs auf. Unklar war, wer der Vater des erzeugten Nachwuchses ist. Erst im Laufe der Evolution bildeten sich Familiengemeinschaften. Gene, Status und Besitz; all das sollte in Familien gehütet und bewahrt werden. Treue wurde zum erforderlichen Zwang. Die Kirche verdammte und verfolgte Seitensprüngler, oder eher Seitenspünglerinnen. Doch trieben es einst Kirchenoberhäupter holterdiepolter.
Manche schwören gar auf Seitensprünge. Diese könnten das Eheleben erfrischen, gar neu beleben, allerdings solange keine tieferen Gefühle zum Abenteuer-Partner einhergehen und letztlich doch den Bestand des bestehenden Paar- und Familienleben gefährden. Andere leben offene Partnerschaften. Doch sicher sollten alle amourösen Beteiligten sehr stark sein, über Vertrauen und Selbstbewußtsein verfügen können.