Wenn die Lust zur Bürde wird

Wenn die Lust zur Bürde wird

Ab wann ist Viel zu viel?

Die meisten Menschen empfinden Lust als etwas sehr positives, Aufregendes und Besonderes. Was passiert allerdings, wenn Lust im Leben einen so hohen Stellenwert einnimmt, das andere wichtige Dinge zu kurz kommen oder gänzlich auf der Strecke bleiben? Viele kennen bestimmt die Bezeichnung „Nymphoman“, meistens bezeichnet man damit Frauen, die einen besonders gesteigerten Sexualtrieb haben und zusätzlich häufig den Partner wechseln. Bei Männern spricht man hingegen eher von Satyriasis. Gerade bei Frauen hat diese Bezeichnung in der heutigen Gesellschaft interessanterweise oft einen positiven Beiklang, da sexuell aktive Frauen oft auch als selbstbestimmt und emanzipiert wahrgenommen werden, allerdings ist vielen nicht klar, dass eine Sexsucht auch zu einer ernsthaften Krankheit werden kann, die sowohl Betroffene als auch ihr Umfeld auf eine harte Probe stellt.

Natürlich ist nicht jeder Mensch, der viel Sex hat oder mit wechselnden Partner schläft, gleich sexsüchtig. Genau wie bei allen anderen Dingen tickt beim Thema Sex einfach jeden Mensch anders. Problematisch wird es dann, wenn Betroffene sich nur noch über ihre Sexualität definieren und Sex tatsächlich „brauchen“, ähnlich wie beispielsweise ein Alkoholiker den Alkohol. Zusätzlich führt gerade dieses gesteigerte Verlangen häufig dazu, dass der gewünschte Spaß am Sex gar nicht mehr auftritt, besonders Sexsüchtige Frauen berichten häufig davon, gar keine Orgasmen durch Geschlechtsverkehr bekommen zu können. Genau dadurch wird das Verlangen aber oft noch mehr gesteigert und es werden immer mehr Partner oder Praktiken probiert und doch noch irgendwie zu Höhepunkt zu kommen. Viele Betroffene berichten auch von einer großen Scham für ihr Verhalten und ziehen sich aufgrund ihrer Probleme von ihrem Freundeskreis zurück.

Sexsucht in der Partnerschaft

Besonders schwer ist es natürlich, wenn der eigene Partner nymphoman ist. Oft bekommt man das Gefühl, nicht ausreichen zu können, den Partner nicht genug zu befriedigen und natürlich haben Sexsüchtige leider auch häufiger Probleme mit Untreue. Das kann das Vertrauen in einer Partnerschaft sehr schnell zerstören. Natürlich ist der von der Sexsucht betroffene Partner krank und benötigt Hilfe, je nach dem, wie oft der Partner aber schon verletzt und enttäuscht wurde kann es sehr schwierig sein, diese Probleme innerhalb der Partnerschaft zu klären. Besonders problematisch ist hierbei, das vielen Sexsüchtigen nicht bewusst ist, wie sie sich verhalten oder sie es sich zumindest nicht eingestehen wollen. Ohne diesen wichtigen Schritt ist eine Besserung allerdings nicht möglich, nur wer sich einem Problem stellt, kann es auch bezwingen! Zusätzlich ist es in so einer Situation immer sinnvoll, psychologischen Rat zu suchen, da es häufig (aber auch nicht immer!) Erlebnisse in der Vergangenheit gibt, die einen Charakter in solche Richtungen beeinflussen kann.

Abschließende Worte

Zum Schluss ist also zu erwähnen, dass Betroffene sich häufig nicht nur promiskuitiv verhalten, sondern auch selber darunter leiden, daher ist es wichtig, ihnen zu verstehen zu geben, dass man sie nicht dafür verurteilt. Wenn ihr selbst solche Probleme habt, bitte traut euch, euch an Psychologen, Hilfs-Hotlines oder zumindest an eure Freunde zu wenden, das ist weder peinlich noch verwerflich und wie heißt es so schön: Nobody is perfect.

Holly

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